September 01, 2007

Das Fliegenpapier


Ich sitze hier und philosphiere wie andere Blogs über das Bloggen. Bloggereien oder die Bloggerei und während ich diesen Gedankengänge hinterher denke, baumelt mir das Fliegenpapier, welches über dem Haupt PC im Office der URIBISTAN DAILY hängt, gefährlich nahe ans Gesicht. Murat hingegen geniesst eine Fliegenfreie Zeit in der Wüste. Ich lese ein Buch, das sich irgendwie in unsere Redaktion geschlichen hat. Aus einer Kurzgeschichte:
(...)Wenn sich eine Fliege darauf niederlässt - nicht besonders gierig, mehr aus Konvention, weil schon so viele andere da sind - klebt sie zuerst nur mit den äussersten, umgebogenen Gliedern aller ihrer Beinchen fest. (...) Von unten steigen verwirrende Dünste auf. Wie ein kleiner Hammer tastet ihre Zunge heraus. Ihr Kopf ist braun und haarig, wie aus einer Kokosnuss gemacht; wie menschenähnliche Negeridole. Sie biegen sich vor und zurück auf ihren festgeschlungenen Beinchen, beugen sich in den Knien und stemmen sich empor, wie Menschen es machen, die auf alle Weise versuchen, eine zu schwere Last zu bewegen; tragischer als Arbeiter es tun, wahrer im sportlichen Ausdruck der äussersten Anstrengung als Laokoon. Und dann kommt der immer gleich seltsame Augenblick, wo das Bedürfnis einer gegenwärtigen Sekunde über alle Dauergefühle des Daseins siegt. Es ist der Augenblick, wo ein Kletterer wegen des Schmerzes in den Fingern freiwillig den Griff der Hand öffnet,(...)Immer aber ist der Feind bloss passiv und gewinnt bloss von ihren verzweifelten, verwirrten Augenblicken. Ein Nichts, ein ES zieht sie hinein. So langsam, dass man dem kaum zu folgen vermag, und meist mit einer jähen Beschleunigung am Ende, wenn der letzte innere Zusammenbruch über sie kommt. Sie lassen sich dann plötzlich fallen, nach vorne aufs Gesicht, über die Beine weg; oder seitlich, alle Beine von sich gestreckt; oft auch auf die Seite, mit den Beinen rückwärts rudernd. So liegen sie da. Wie gestürzte Aeroplane, die mit einem Flügel in die Luft ragen. Oder wie krepierte Pferde. Oder mit unendlichen Gebärden der Verzweiflung. Oder wie Schläfer. Noch am nächsten Tag wacht manchmal eine auf, tastet eine Weile mit einem Bein oder schwirrt mit dem Flügel. Manchmal geht solch eine Bewegung über das ganze Feld, dann sinken sie alle noch ein wenig tiefer in ihren Tod.(...)

Wie heisst der Autor, liebe Blogger? Und sind wir Blogger nicht auch mit unserer Bloggerei dem ES auf den Leim gegangen? Sind wir dazu in der Lage dieses virtuelle Fliegenpapier= die Blogs, die uns ärgern oder magisch anziehen, einfach so mir nichts dir nichts zu verlassen. Was hält uns?
Herrmann Finkelsteen Djerman Administrator

9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

les mouches s´en vont

Thaddaeus Craeyberg hat gesagt…

Hallo Tscherman Verwalter! Ein rätsel in Uribistan! Wenn das Mat oder Murat spitz kriegen - ihre Daily ein rätselblättchen? Aber gut, also 'menschenähnliche negeridolen' lassen auf einer früheren zeit schließen, als man so etwas noch schreiben konnte, ohne nicht gleich als rassist aufzufallen. Sonst, schöne sprache, das gewöhnliche im alltag anders beleuchtet, da würden wir doch sofort auf euren freund Gronbach (Little Green River) schließen. Sagen wir: Gronbachs großvater (gab es da schon fliegenpapier?),
l. grüße, tc kronstadt & joseph canaillo, mal gemeinsam am raten.


PS : Jane ruft: 'Crazy guys, this is from Robert Musil - The Man without Eigensjafften!'

Anonym hat gesagt…

hm bei den beatagenten gibt es auch noch ein ungerätzeltes rätzelchen

Anonym hat gesagt…

liebe uribistan Daily,
habe Euch leider ausversehen verlinkt. Ein Fenster ist da reingerutscht, was ich nicht wollte.
Ich denke der Text stammt von Kafka.
Grüsse Andreas Geiss

M(ar)at Gundo Tchundyk hat gesagt…

Dearezt Goatman? What the Hell you ara speaking about? If you wanto 'link' us, just do it. What kinda of window? Thinka Mister Goat is a as gagro-vû as alwayz!
PS: gagro-vû is Uribi word, anda is better to say thiz, anda not the Djerman tranzlation...
But also for gagro-vû-peoplez, in politically correct wayz: Overstreaming, yourz Mat Gundo

Anonym hat gesagt…

Mister Geiss hat ganz eifrig bei den Egoisten mit happy beater gefightet, - fast schon eine Lokalredaktion von Uribi Daily in Düsseldorf! Ansehen!
Försterliesel

Anonym hat gesagt…

Da muss ich aber doch drum bitten!!
Die Rätschelchen werden entmystifiziert, d.h. aufgelöst, und so find ich sie sehr süss. Das Düsseldorfer Date steht noch, es kann gerne eine Lokalredaktion draus werden.
Aus den Kommentaren schliesse ich übrigens, dass der Christoph von vielen info3 lesen schon traumatisiert sein muss. Ist doch phantastisch dass der Kerl in dem Video zu seiner Frau zurückkommt! Zur Strafe gibts ein dickes Bussi
(Mensch bin ich froh, dass Christoph das alles mitmacht. Er bekommt von mir den ersten Preis political correctness).
Happy Beater, Green Little River & Die Egoisten seh ich auch durch meine magische Brille. Ich ziele aber wirklich auf Muratund Mat ab...
Ist doch ganz leicht.
Vertrauensvoll eure Annette

Anonym hat gesagt…

Na jetzt aber. Ich hoffe es sind alle Fragen geklärt. Oder?

Anonym hat gesagt…

Liebe Freundinnen und Freunde der Anthropsfy Blogheadscene,
Natürlich es Robert Musil nicht aus dem Buch " Der Mann ohne Eigenschaften" sondern aus dem Band Nachlass zu Lebzeiten.
Annette Ihren Beitrag habe ich allerdings nicht verstanden. Das liegt vielleicht daran, dass Ich Herrn Murat so gut es geht vertreten muss, um den Interessenten gepflegter Deutscher Sprache gerecht zu werden. Das ist bei Gott nicht meine Idee gewesen. Murat denkt halt an alles.
Der Djerman Administrator
Herrmann Finkelsteen
P.S. Gibt es etwas besseres als Fliegenpapier, um diesem Ungeziefer beizukommen?