April 10, 2008

Mari glaubst Du an Wiedergeburt

" Mari glaubst du an Wiedergeburt?"
Mari schüttelt den Kopf. "Eigentlich nicht."
"Nicht an ein nächstes Leben oder so was?"
"Ich habe mir noch nicht gross Gedanken gemacht. Aber eigentlich gibt es keinen Grund anzunehmen, dass es eines gibt."
"Man stirbt, und danach kommt nichts?"
" Ja ich glaube schon," sagt Mari.
"Ich glaube, dass es eine Wiedergeburt oder so was gibt. Sonst hätte ich auch unheimlich Angst, denn so was wie das Nichts kann ich nicht begreifen. Und es mir auch gar nicht vorstellen."
" Beim Nichts ist eben überhaupt nichts da, also ist es nicht nötig, dass man es begreift oder sich vorstellt, oder?"
" Ja aber wenn es nun zufällig eine Art von nichts gibt, die unbedingt Verständnis und Vorstellung und so erfordert? Was dann? Du warst ja noch nie tot. Niemand weiss, wie das in Wirklichkeit ist."
" Da hast Du schon Recht, aber..."
" Wenn ich nur darüber nachdenke, werde ich fast verrückt vor Angst," sagt Grille. " Mir bleibt die Luft weg und mir wird ganz schwach. Da ist es doch einfacher an die Wiedergeburt zu glauben. Selbst wenn man als etwas ganz Scheussliches wiedergeboren wird, zum Beispiel als Pferd oder als Schnecke - das kann man sich wenigstens konkret vorstellen. Selbst wenn es beim nächsten Mal nicht gut läuft, bekommt man zumindest noch eine Chance."
"Aber mir erscheint es ganz natürlich, dass nach dem Tod nichts kommt," sagt Mari.
" Das liegt bestimmt daran, dass du geistig stark bist."
" Ich?"
Grille nickt: " Du wirkst wie eine sehr stabile Persönlchkeit."
Mari schüttelt den Kopf. "Nein,ich bin überhaupt nicht stabil. (...)
aus Afterdark, h. Murakami, S. 197-198, 2005 Dumont
Das und viel mehr habe ich in einem Roman gefunden, wo ein Handy in ein Käseregal gelegt wird, wo ein etwas verwahrloster Posaunist über Hühnersalat philosophiert, wo ein Mädchen wie Dornröschen in einem Aquariumbewusstsein schläft, wo die chinesische Mafia auf Motorrädern einen Auftritt hat und wo ein ganz normaler Mann eine Prostituierte schlägt. Ich finde schon eine ganz gewöhnliche Geburt mysteriös. Brauchts da noch Wiedergeburt, ausser natürlich um zu bestimmen wer der nächste Dalai Lama wird oder darüber zu diskutieren, ob sich R. Steiner in Los Angeles inkarniert hat. Hat er sich denn tatsächlich Los Angeles ausgesucht?
Herzliche Grüsse Herrmann Finkelsteen


5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Steiner in LA? Möglich. Das wichtigste Kriterium für ihn ist wahrscheinlich: Möglichst weit weg von Dornach!
Herzlich
Don Michele

Anonym hat gesagt…

Warum wuerdest Du sonst denken, da ich hier in LA wohne? Ich bin wirklich der Johannestaeuferliche Werbeleiter der ankommenden lang erwarteten Wiederverkoepferung Rudolf Steiners --- (oder meine ich Ahrimans? Es ist so schwer zu unterscheiden!) Mein Geheimdienstkontakt informiert mich dass die “Rudiger Entelechie” diesmal ein platinblondes Maedchen wird. Denk Marilyn Monroe!

Tom in der Stadt der Engel

Anonym hat gesagt…

dububidu-huh! :-))))))))
Marilyn ist denkbar insofern der neue Dalai Lama dann von Dornach stammt. Karmischer Ausgleich!

Da kommt es auch sicher leichter wieder zu äußerst interessanten und aufschlussreichen Meetings mit Angela Merkel bzw deren Reinkarnation... Angela managt den Osten...

Anonym hat gesagt…

der gedanke, das motiv für den glauben an die wiedergeburt in der angst vor dem nichts, ist auch für dieses leben schon spannend.

Anonym hat gesagt…

Also, ich hab eigentlich keine Angst vor dem Nichts - warum auch?

Allerdings könnt man doch genauso vorher oder irgendwann noch die Anthrorätzelchen ausknobeln. Oder?